CDU Kreisverband Potsdam-Mittelmark

KONJUNKTURPAKET II: Gemeinden hoffen auf Nachschlag

Kloster Lehnin und Groß Kreutz (Havel) bitten um Geld aus Topf für Ganztagsschulen

Beim Umbau von zwei Schulen hoffen Kloster Lehnin und Groß Kreutz (Havel) auf einen Nachschlag aus Potsdam. Kloster Lehnin will die Bettina-von-Arnim-Oberschule zum kommenden Schuljahr auf den Ganztagsbetrieb umstellen. Wie berichtet, haben die Gemeindevertreter dies jüngst beschlossen. Und da die Aussichten auf neue 7. Klassen bestens sind, „rechnen wir mit einer Zusage für den Ganztag“, bekräftigt Bürgermeister Bernd Kreykenbohm. Schon im vorigen Jahr hätte die Klostergemeinde den Zuschlag erhalten, bekam aber nicht die nötige Schülerzahl zusammen.

Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff

Kreykenbohm zufolge benötige die Kommune gut 1,5 Millionen Euro, um das Gebäude entsprechend einzurichten. Dieses Geld will Kloster Lehnin nicht aus dem Topf der Zuweisungen aus dem Konjunkturpaket II für die Kommunen holen. Wie die Bundestagsabgeordnete Andrea Voßhoff (CDU) am Freitagabend vor Lokalpolitikern und interessierten Bürgern in Schmergow bekräftigte, verfügt das Land über einen Betrag von 63 Millionen Euro. Diese Summe soll in den Ausbau von Ganztagsschulen fließen.

So könne auch Groß Kreutz (Havel) hoffen, sagt Bürgermeister Reth Kalsow. Zwar ist die Jeseriger Bildungsstätte bereits eine anerkannte Ganztagsschule. Als es um die Ausschüttung der Fördermittel ging, kam nur die Hälfte: Gab es bis dahin eine Unterstützung von 2000 Euro pro Schüler, flossen nur 1000 Euro je Schüler in die Verwaltung von Groß Kreutz (Havel). Das Bildungsministerium hatte die Senkung damit gerechtfertigt, dass die Zahl der Anträge deutlich das vom Bund zur Verfügung gestellte Fördervolumen übersteige. Die Grundschulen in Lehnin und Wusterwitz zum Beispiel erhielten den vollen Betrag und konnten einiges bewegen.

„Wir hatten eigentlich mit der vollen Summe gerechnet und die Pläne erstellt“, sagt Kalsow. Auf dem Schulgelände waren mehr Geräte geplant. Da die Mittel nun vorhanden seien, könne das Bildungsministerium das begonnene Projekt in Jeserig vollenden, ist der Bürgermeister von Groß Kreutz (Havel) überzeugt.

Vor zwei Dutzend Zuhörern informierten Voßhoff und der CDU-Kreistagsabgeordnete Gerhard Enser über das Konjunkturpaket und den Verteil-Schlüssel. Auch die Ursache dieser Hilfsaktion für die Wirtschaft erregte die Gemüter. „Es kann doch nicht sein, dass die Manager auch noch ihre Bonus-Zahlungen fordern“, ist Dieter Willholz aus Jeserig überzeugt. Und rief Voßhoff und ihre Bundestagskollegen zu: „Da müsst ihr doch was tun!“ Das sehe sie nicht anders, betont Voßhoff, bat aber um Verständnis: „Wir müssen erst das Feuer löschen, bevor wir uns um die Brandstifter kümmern.“