CDU Kreisverband Potsdam-Mittelmark

Vergaloppiert

Ulrich Wangemann über einen Pseudo-Skandal in Wahlkampfzeiten

Nein, eine Stahnsdorfer Ulla Schmidt ist Gerhard Enser nicht. Auch wenn die örtliche SPD in trauter Eintracht mit Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) die Sache mit den Aufwandsentschädigungen gern so gedeutet hätte. Ihr Vorwurf, Ex-Bürgermeister Enser habe in der Amtszeit zu freihändig die Krawatten-Pauschale kassiert, hat keine Substanz. Man sieht den Hintergrund, den Wahlkampf, durchscheinen.

An der Sache ist nichts dran. Enser musste nicht jede Tasse Kaffee nachweisen oder Rechnungen für jeden Blumenstrauß einreichen, den er an Seniorennachmittagen übergab. Ebenso wenig musste er Quittungen für neue Hemden, Schlipse oder Anzüge sammeln und den Stadtverordneten vorlegen. Es ist schwer verständlich, wie die Stahnsdorfer Genossen überhaupt darauf kommen, in der Sache könnte ein Skandal schlummern, aus dem sich parteipolitisch Nektar saugen ließe. Die Summe ist sehr bescheiden (100 Euro im Monat), die Gemeindevertreter haben ihr zugestimmt und die Steuerprüfung hat die Pauschale jedes Jahr unter die Lupe genommen. Wenn das Ensers große Schufterei gewesen sein soll, kann der ehemalige Bürgermeister ohne Bauchschmerzen zur Beichte gehen. Die Sozialdemokraten und Albers haben sich vergaloppiert.